Schwerstbehindertensportfest in Herten
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„Über den Wolken“, da war die Freiheit zwar nicht grenzenlos, aber weitaus größer, als schwerstbehinderte Kinder sie sonst erleben. Erfahrungen, die am Mittwoch das Spiel- und Bewegungsfest an der Christy-Brown-Schule in Herten den Kindern ermöglichte.
„Wir reisen um die Welt“, so lautete das Motto des Festes, zu dem etwa 60 Kinder von sieben Partnerschulen aus der Region angereist waren. Dazu kamen weitere 70 Teilnehmer von der Christy-Brown-Schule. Und alle machten Sinneserfahrungen, die für sie nicht alltäglich sind.
Im Dschungel „begriff“ der blinde Josef aus Münster einen übergroßen Stoff-Tiger. Um ihn herum ertönten die Geräusche des Dschungels. Und immer wenn jemand den Raum betrat, war Tarzans Schrei zu hören. Es roch nach Ananas und Kokos. „Wir haben in einer Ecke tropische Früchte, die die Kinder berühren und ertasten können. Für den Geschmack haben wir auch die entsprechenden Säfte dabei stehen“, erklärte Marlene Mente, Referentin an der Christy-Brown-Schule.
Große, weiße Wolken aus Pappe
Auf dem Hof absolvierten die Kinder eine richtige Abenteuerreise. Von einem Zelt ausgehend zogen sie los, den Amazonas zu überqueren. Hierzu diente eine Schaukel, unter welcher man blaue Stoffe ausgelegt hatte. Nach einer kleinen Rast schlugen sich die Kinder durch den Regenwald, symbolisiert durch flatternde Bänder. Mit einer speziellen Schiffsschaukel, die steht immer auf dem Hof, setzen die Kinder dann zum Ziel über.
Wochenlang dauerten die Planungen für dieses Fest. Montag und Dienstag wurde gewerkelt und aufgebaut. „Nach ihren Möglichkeiten haben die Kinder auch mitgeholfen“, so Marlene Mente, die vor allem auf die bunten Wandmalereien, die Kulissen für die Weltreise, verwies.
Im Land „über den Wolken“ hatten die Schüler zum Beispiel große, weiße Wolken aus Pappe ausgeschnitten. Davor standen Schaukeln für die schwerstbehinderten Kinder bereit und ein Trampolin wartete auf Besucher. „Alle Stationen und Geräte regen die Sinne der Schüler auf unterschiedliche Weise an. Das Trampolin regt sie eher an, fördert die Aktivität und weckt die Lebensgeister. Die Liegeschaukel beruhigt die Schüler wieder, lässt sie entspannen. Fast alle, die diese Station durchlaufen, werden erst einmal müde“, erklärt Ergotherapeutin Maria Martin.
Über den Wolken und am großen Amazonas
Gleich daneben war der achtjährige Maximilian mit seinem Rollstuhl in eine Schaukel eingespannt ist. Er schien die Bewegung zu genießen. Denn die vielen, liebevoll gestalteten Angebote bei diesem Bewegungsfest stellten für die Kinder ein echtes Abenteuer dar.
QUELLE: waz-Buer v. 02-06-10, von Kira Schmidt